« Jean-Luc Godard est mort et nous sommes nombreux à penser que le cinéma et l’humanité sont ce matin plus désarmés qu’hier. » – Dies teilten die »Cahiers du Cinéma« am vergangenen 13. September mit.
Über die Jahre standen Godards Filme in Mittelpunkt vieler Retrospektiven im Lichtblick-Kino. Das Plakat von »Außer Atem« grüßt täglich unsere Besucher*innen vom Tresen: Godard ist sehr eng mit der Geschichte und dem Alltag unseres Kinos verbunden!
Wir widmen ihm eine kleine Filmreihe und zeigen zwei Meisterwerke der Nouvelle Vague (»Außer Atem – À bout de souffle« und »Die Verachtung – Le mépris«) und sein letzten meditativen Essay-Film aus dem Jahr 2018, »Bildbuch – Le livre d’image«.
Frankreich 1959, 88 min, Regie: Jean-Luc Godard, Buch: François Truffaut, mit Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg
Der längst zum Klassiker gewordene Erstlingsfilm Godards ist eine Huldigung an Humphrey Bogart und die »B-Filme« Hollywoods. Er erzählt von dem kleinen Ganoven Michel Poiccard, der schließlich von seiner Geliebten Patricia an die Polizei verraten wird. Im Mittelpunkt steht dabei bereits der Tod, ein Lieblingsthema Godards.
Der Film wimmelt von inszenatorischen Regelverstößen, die man damals der Unerfahrenheit des Anfängers zuschrieb und erst später als raffinierte Absicht erkannte, einerseits den Artefaktcharakter des Films hervorzuheben, andererseits das amerikanische Ideal der »unsichtbaren« Regie zu torpedieren.
Sa | 08.10. | 17:30 Uhr | |
Do | 13.10. | 18:30 Uhr | |
So | 16.10. | 21:45 Uhr | |
Di | 18.10. | 22:00 Uhr |
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Frankreich/Italien 1963, 95 min, Regie: Jean-Luc Godard, mit Brigitte Bardot, Jack Palance, Michel Piccoli, Georgia Moll, Fritz Lang
Die Ehe eines Drehbuchautors zerbricht bei den Arbeiten zu einem Film über die Irrfahrten des Odysseus, weil seine Frau glaubt, er wolle sie an den Produzenten abtreten, um die eigene Position zu sichern.
Godards Film über das Filmemachen und die Welt des Films, komponiert in auffälliger Farbdramaturgie: Braun, Gelb und Grün dominieren bei den Außenaufnahmen, Rot, Blau und Weiß in den Innenräumen. Ein Film, der seinen inszenatorischen Reichtum in einer Vielzahl von Zitaten und Anspielungen, Dopplungen und Brechungen offenbart und damit zu einem faszinierenden Dokument unermüdlicher (Selbst-) Reflexion wird.
So | 09.10. | 17:45 Uhr | |
Sa | 15.10. | 20:00 Uhr | |
Mo | 17.10. | 21:45 Uhr | |
Di | 18.10. | 18:00 Uhr |
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Schweiz 2018, 85 min, Regie: Jean-Luc Godard, Kamera: Fabrice Aragno, Schnitt: Jean-Luc Godard, Fabrice Aragno, Produzenten: Fabrice Aragno, Mitra Farahani, Originalmusik: Editions ECM; Deutsche Fassung gesprochen von Jean-Luc Godard
Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus… Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.
Jean-Luc Godard setzt mit diesem Film sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet.
Jean-Luc Godard hat »Bildbuch« als deutsche Fassung synchronisiert und persönlich auf deutsch eingesprochen. Damit ist der große Film-Autor erstmals auf deutsch im Kino zu hören!
Spezialpreis Goldene Palme (Palme d’or speciale), Cannes 2018
Sa | 15.10. | 18:30 Uhr | |
So | 16.10. | 18:30 Uhr | |
Mi | 19.10. | 22:00 Uhr |
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