»Branded to Kill« ist eine absolute Filmperle, ein visionärer und stylischer Film Noir aus Japan mit einem lässigen Jô Shishido in der Hauptrolle, der James Bond in puncto Coolness den Rang abläuft.
Seijun Suzuki legte 1967 mit seinem eleganten, in schwarz-weiß gedrehten, Gangsterfilm einen Meilenstein des Genres vor, der in seiner extravaganten Inszenierung – untermalt von einem jazzigen, vibrierenden Soundtrack – mit den großen Werken der Nouvelle Vague vergleichbar ist und sogar über sie hinausweist. Er gilt zudem als einer der bedeutendsten Yakuza-Filme.
Jim Jarmusch entlieh für »Ghost Dog – Der Weg des Samurai« mehrere Einstellungen nahezu eins zu eins aus »Branded to Kill« und erwies so dem Film seine Reverenz.
Internationale Filmfestspiele von Venedig 2022: Venice Classics Award for Best Restored Film.
Regisseur Seijun Suzuki, 1923 in Tokio geboren, arbeitete nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Regieassistent, bis er 1954 zum Filmstudio Nikkatsu kam und dort schnell als Regisseur engagiert wurde. 40 Filme entstanden zwischen 1956 und 1967 innerhalb des Studiosystems, meistens Gangsterfilme, die im Yakuza-Milieu spielen, darunter der Klassiker »Tokyo Drifter – Der Mann aus Tokio« (1966).
Im Laufe der Jahre entwickelte er einen avantgardistischen und gewagten Inszenierungsstil – sehr zum Verdruss der Nikkatsu-Studios, die nach »Branded to Kill« 1968 die Zusammenarbeit mit Suzuki beendeten. Daraufhin war er zehn Jahre ohne Auftrag und Arbeit.
Als unabhängiger Regisseur drehte er bis ins hohe Alter Filme, 2017 starb Suzuki, der das Regieführen nach eigener Aussage hauptsächlich als Broterwerb betrieb, im Alter von 93 Jahren in seiner Heimatstadt Tokio.
Ende der 90er-Jahre entdeckten westliche Filmemacher wie Quentin Tarantino, Jim Jarmusch und Baz Luhrmann Suzukis extravagante Filme für sich.