Die Handlung beginnt fulminant mit einem Flugzeugabsturz über dem Balkan, der weniger erschüttert als amüsiert. Der reiche Großindustrielle Zsa-zsa Korda überlebt zum sechsten Mal ein Attentat und beschließt, sein Lebenswerk in neue Hände zu legen. Nicht etwa in die seiner neun Söhne, sondern in die seiner Tochter Liesl, einer Novizin, deren Berufung zum Klosterleben in scharfem Kontrast zu den zwielichtigen Machenschaften ihres Vaters steht. Was folgt, ist eine episodisch erzählte Reise durch das fiktive Phoenicia – ein Land irgendwo zwischen Maghreb, Mitteleuropa und postkolonialem Fantasiegebilde, bevölkert von Prinzen, Spionen, Revolutionären und Großinvestoren.
Der Texaner Wes Anderson ist längst nicht mehr nur ein Filmemacher, sondern quasi ein eigenes Genre. Sofort wiedererkennbar sind seine Welten aus Pastelltönen, Puppenhausarchitektur und melancholisch grundiertem Slapstick, bevölkert von tragikomischen Figuren, deren Dialoge so trocken sind, dass sie fast verdursten. So sehr man glauben mag, sich an diesen Eigenheiten sattgesehen zu haben: Mit „Der phönizische Meisterstreich“ hat Anderson erneut eine Variation seines vertrauten Vokabulars geschaffen.
[kino-zeit.de]
Ihre Weltpremiere feierte Wes Andersons Ensemble-Komödie einmal mehr bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo der Film im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrierte. In der Produktion gefördert durch den Deutschen Filmförderfonds und das Medienboard Berlin-Brandenburg, wurde der Film vom Studio Babelsberg mitproduziert und dort auch gedreht.
Neben dem erstklassigen Cast konnte sich Oscar®-Gewinner Anderson wieder auf bewährte Mitstreiter verlassen, darunter Co-Autor Roman Coppola und der Oscar®-prämierte Komponist Alexandre Desplat. Für die Bildgestaltung tat sich der US-Regisseur erstmals mit dem für den Oscar® nominierten Kameramann Bruno Delbonnel (»Die fabelhafte Welt der Amélie«) zusammen.