Als der Automechaniker Vahid zufällig auf den Mann trifft, der ihn mutmaßlich im Gefängnis gefoltert hat, entführt er ihn, um Vergeltung zu üben. Doch der einzige Hinweis auf Eghbals Identität ist das unverkennbare Quietschen seiner Beinprothese. Auf der Suche nach Gewissheit wendet sich Vahid an einen zerstreuten Kreis anderer, inzwischen freigelassener Opfer. Doch je tiefer sie in ihre Vergangenheit eintauchen und je mehr ihre unterschiedlichen Weltanschauungen aufeinanderprallen, desto größer werden die Zweifel: Ist er es wirklich? Und was hieße Vergeltung überhaupt?
Während unterschiedliche Erinnerungen und Weltanschauungen aufeinandertreffen, verdichtet sich eine quälende Frage: Was bedeutet Gerechtigkeit, wenn Gewissheit fehlt?
Vor dem allgegenwärtigen Hintergrund des Autoritarismus verdichtet sich der Film zu einem fulminanten Akt des Widerstands – von einem iranischen Autorenfilmer, der aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, ungerechtfertigt inhaftiert zu sein. So fordert uns Frankreichs Beitrag in der Kategorie »Bester internationaler Film« bei den 98. Oscars® eindringlich dazu auf, die Grenze zwischen Recht und Unrecht neu auszuloten.
Der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes ist eine furchtlose Meisterleistung des Filmemachers Jafar Panahi – zugleich hochpolitisch und zutiefst menschlich. Mit unerbittlicher Klarheit stellt der Film moralische Fragen nach Wahrheit und Ungewissheit, Rache und Gnade.
When auto mechanic Vahid unexpectedly encounters the man who may have been his torturer in prison, he kidnaps him with the intention to exact vengeance. But since the only clue to Eghbal’s identity is the distinct squeak of his prosthetic leg, Vahid turns to a loose circle of other now-freed victims for confirmation. And the danger only escalates. As they deal with their past and diverging worldviews, the group struggles to decide: Is this him, without a doubt? What would retribution mean, in actuality?
Unraveling against the ever-present backdrop of authoritarianism, the film coalesces into a climactic act of resistance by an Iranian auteur who is no stranger to unjust detainment himself. Powered by thrilling momentum and peerless craft, France’s Best International Feature Film entry to the 98th Academy Awards asks us to consider – and reconsider – the line between right and wrong.
The winner of the Palme d’Or at Cannes is a fearless tour-de-force from cinematic luminary Jafar Panahi. Both urgently political and deeply humane, this new moral classic confronts truth and uncertainty, revenge and mercy, head-on.