Die an ihrer lieblosen Ehe verzweifelnde Giuliana findet nach einem Suizidversuch und Krankenhausaufenthalt nicht wieder in ihr alltägliches Leben zurück. Der Umgebung, wie sie sie wahrnimmt, wurde jegliches Leben ausgetrieben. Sie besteht aus kalten Innenräumen bzw. zerstörten oder zerstörenden Industrieanlagen. Giulianas Eindrücke verwandeln sich in apokalyptische Visionen des Verfalls.
Michelangelo Antonionis vierter Film mit Monica Vitti nimmt Themen und Motive früherer Filme auf, radikalisiert sie aber in neuen Formen. Für sein Farbfilmdebüt ließ er Häuser neu streichen und das Gras in einen anderen Grünton färben. Eine komplexe Farbdramaturgie, gebrochenes Licht und vor allem die intensiven Rottöne bilden die farbliche Textur für diese Studie über Wahrnehmungsverschiebungen und Realitätsverlust.
Wiederaufführung in restaurierter und digitalisierter Fassung durch CSC-Cineteca Nazionale, Istituto Luce – Cinecittà