Vier Jahre nach seinem Verschwinden taucht der tot geglaubte Travis in einer Steinwüste nahe der mexikanischen Grenze auf. Ein Arzt benachrichtigt seinen Bruder Walt, der den erinnerungslosen Mann in seinem Haus in L.A. aufnimmt. Bei Walt trifft Travis auch auf seinen siebenjährigen Sohn Hunter, der seit der Trennung seiner Eltern bei seinem Onkel lebt. Zögerlich kehren Travis’ Erinnerungen zurück und auch sein zurückhaltender Sohn fasst langsam Vertrauen. Gemeinsam mit Hunter begibt sich Travis auf die Suche nach seiner verschollenen Frau Jane: Der Beginn einer abenteuerlichen Odyssee durch den kargen Südwesten Amerikas…
»Paris, Texas« gilt als Wenders’ bekanntester und weltweit erfolgreichster Film. Von der Kritik gefeiert, gewann er eine Reihe von wichtigen internationalen Preisen. Der bildgewaltiger Cannes-Gewinner von 1984, traumhaft aufgenommen vom holländischen Kameramann Robby Müller, ist eine Geschichte von Selbstfindung, Verlust, Erlösung und der unzerstörbaren Bande der Liebe. Herausragende schauspielerische Leistungen von Harry Dean Stanton und Nastassja Kinski, ein meisterliches Drehbuch von Sam Shepard und der eindringliche Soundtrack von Ry Cooder haben dazu beigetragen, dass »Paris, Texas« auch 40 Jahre später noch als Kultfilm gilt.
Als Vorreiter des Neuen Deutschen Films der 1970er Jahre erlangte Wim Wenders wie kaum ein zweiter deutscher Regisseur enorme internationale Bekanntheit. Wenders gilt als einer der wichtigsten Vertreter des internationalen Gegenwartskinos, der sich mit poetischen Meisterwerken wie »Der Himmel über Berlin« schon längst als unverzichtbare Größe des Autorenfilms in die Kinogeschichte eingeschrieben hat.
Gemeinsam mit seiner Frau Donata Wenders gründete er 2012 in Düsseldorf die gemeinnützige Wim Wenders Stiftung, die sein filmisches, photografisches und literarisches Lebenswerk zusammenführt, restauriert und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich macht. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung mit dem Wim Wenders Stipendium für die Förderung junger Talente im Bereich der innovativen, filmischen Erzählkunst, sowie in der Filmbildung.
Wim Wenders’ »Paris, Texas« wurde 1984 in Cannes mit der goldenen Palme ausgezeichnet. Nun, 40 Jahre später, erlebt der Film am 24. Mai in Anwesenheit des Regisseurs in der Sektion Cannes Classics seine internationale Premiere in 4K-restaurierter Fassung. Für das Werk und die Restaurierung ist die Wim Wenders Stiftung verantwortlich.