»Ich will keine Geschichte erzählen. Keine restlose Identifikation mit den Personen auf der Leinwand. Ein Wiedererkennen, ja. Aber eins, bei dem ich noch weiß, dass ich es bin, die etwas erkennt, dass ich es bin, deren Neugier geweckt wird, auf etwas mit ungewissem Ausgang, auf Personen und Zustände, Situationen, Episodisches.«
Dank der Filmgalerie 451 ist nun das filmische Werk von Pia Frankenberg in restaurierter Fassung wiederzuentdecken.
Nachdem die Berlinale »Nie wieder schlafen« 2019 in der Retrospektive aufführte, lief der Film 2022 in unserer Reihe »Berlin- Filme der Stadt«. Nun möchten wir ihrem Film-Œuvre ein Comeback widmen.
Pia Frankenbergs Filme sind aufmüpfiges, provokantes Kino, die vom Zeitgeist und dem Spirit ihrer Schauplätze (Hamburg der 80er und Berlin kurz nach dem Mauerfall) getragen werden.
Ihre Filme wurden mit Screwball Comedy verglichen – nur eben »made in Germany«.
1981 dreht sie ihren ersten eigenen Kurzfilm »Sehnsucht nach dem ganz Anderen«, 1984 folgt »Der Anschlag« und 1985 der erste Spielfim »Nicht nichts ohne Dich«, der mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wird. 1988 gewinnt »Brennende Betten« mit dem englischen Punk Musiker und Sänger Ian Dury in der Hauptrolle den Publikumspreis auf dem Komödienfestival in Vevey. 1991 entsteht in Berlin im Niemandsland entlang der ehemaligen Mauergrenze der Spielfilm »Nie wieder schlafen«.