Das Programmkino im Prenzlauer Berg.

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Termine + Tickets

zum 63. Geburtstag

Christoph Schlingensief Geburtstags-Special

Freakstars 3000

D 2003, 75 min, Idee und Regie: Christoph Schlingensief, mit: Achim von Paczensky, Irm Hermann, Christoph Schlingensief, Helga von Paczensky, Mario Garzaner, Kerstin Grassmann, Werner Brecht, Horst Gelloneck, Axel Silber, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Susanne Bredehöft und den Bewohnern des Thiele-Winckler-Hauses in Berlin-Lichtenrade

Christoph Schlingensief: Freakstars 3000
© Thomas Aurin

Was heißt eigentlich normal? Und wer ist hier behindert? Wie funktioniert ein Rollstuhl und wer bestimmt, wer drin sitzt und wer schiebt? »FREAKSTARS 3000« ist ein 30-minütiges Magazin für eine vermeintlich normale Gesellschaft, die vermeintlich sonderbare Zeitgenossen als behindert abstempelt und auslagert, um sich die himmelblau lackierte Fernseh-Tristesse nicht zu versauen – eine wahre Aktion Mensch, von Beschränkten für Beschränkte.
Bewohner des Tiele-Winckler-Heims in Berlin-Lichtenrade holen vereinsamte Zielgruppen ins Leben und Reißbrett-Fernsehen auf den Boden der Tatsachen zurück. Innerhalb einer zur Ödnis verkommenen TV-Landschaft, in der geistige Provinzfürsten wie Gottschalk, Maischberger oder Kerner das Zepter schwingen, holen die Freakstars das Bild hinter dem Bild vor die Kamera.
Episoden wie Freakman (eine Anspielung auf die Talksendung »Friedman« im Hesssichen Rundfunk), Homeshopping und Presseclub führen ad absurdum, was Medienwissenschaftler als richtungsweisend und Fernsehkritiker als Boom bezeichnen. Die Freakstars laden ein zur großen Expeditionsreise durch die nur noch mäßig magischen Kanäle eines Marshall McLuhan. Sie halten den Einschaltquotenreglern und Marktanteilsnehmern, den Zuschauern, einen Spiegel vor, aus dem eine bisweilen schwer erträgliche Fratze zurückgafft.

Nach einer Idee des deutschen Aktionskünstlers und Theatermachers Christoph Schlingensief startet Regisseur Hans-Joachim Paczensky im April 2002 ein TV-Projekt, das geistig und körperlich Behinderte bewusst in den kreativen Prozess des Fernsehmachens einbeziehen soll. Mehr noch, übernehmen sie die Federführung eines Projekts, das in der (deutschen) Fernsehgeschichte seines gleichen sucht.
Nach Dreharbeiten im April und Mai des Jahres gehen die »FREAKSTARS 3000«, eine Zusammenarbeit der Royal Produktion Berlin mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Auftrag von Viva / Viva Plus, am 8. Juni 2002 erstmals auf Sendung. Die sechsteilige Reihe beschert dem Jungend- und Musiksender Traumquoten und löst eine Debatte um die Alltäglichkeit von Behinderung aus, innerhalb derer auch Albträume wahr werden.
Angelehnt an den unverklappten RTL2-Müll »Popstars«, aus dem heraus selbsternannte Tanztrainer und Psychotherapeuten Retortenbands wie No Angels oder Bro’Sis kramten, zieht sich das Casting für die Band »Mutter sucht Schrauben« durch alle »FREAKSTARS«-Folgen.

Der Film feierte vor genau 20 Jahren – an Christoph Schlingensiefs Geburtstag – Premiere auf dem Film Festival in Hof!
Zu diesem Anlass zeigen wir ein Überraschungsfilm, der auf dem Weg zum Festival entstanden ist.

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Christoph Schlingensief Geburtstags-Special

Dienstag, 24. Oktober, ab 19:30 Uhr

mit Gästen!

Christoph Schlingensief
© Ingo Pertramer

Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren. Zu seinem 63. Geburtstag feiern wir ihn und sein künstlerisches Werk.

Mit Filmen wie »Das deutsche Kettensägenmassaker« und »Terror 2000«, Kunstinstallationen, Ausstellungen und aktionistischen Projekten, u.a. der Container-Aktion »Bitte liebt Österreich!« und der Parteigründung »Chance 2000« mischte er sich über zwei Jahrzehnte unbeirrt in den kulturellen und politischen Diskurs ein. Er realisierte vielbeachtete Theater- und Opern-Inszenierungen, z.B. an der Volksbühne, dem Wiener Burgtheater und dem Schauspielhaus Zürich.
Höhepunkte waren von 2004–2007 Wagners »Parsifal« in Bayreuth und 2007 »Der fliegende Holländer« in der legendären Oper von Manaus. Große Aufmerksamkeit erfuhr auch sein 2009 erschienenes Krebs-Tagebuch »So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein!«.
Zu seinen letzten Vorhaben gehörte die Einrichtung des Deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2011, für den er posthum mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Am 21. August 2010 ist Christoph Schlingensief viel zu früh gestorben.


Wie jedes Jahr spenden wir einen Teil der Einnahmen aus dem Geburtstags-Special an Schlingensiefs Kulturprojekt Operndorf Afrika in Burkina Faso!

Mit freundlicher Unterstützung der Filmgalerie 451
 

Di 24.12.

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Mi 25.12.

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Do 26.12.

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Fr 27.12.

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Di 31.12.

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Januar

Fr 10.01.

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Fr 17.01.

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Fr 24.01.

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