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Dokumentarfilm

Christoph Schlingensief x Udo Kier Geburtstags-Special

Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Sonntag, 27. Oktober, 16:00 Uhr

Dokumentarfilm, D 2020, 125 min, Regie: Bettina Böhler, mit Christoph Schlingensief, Margit Carstensen, Irm Hermann, Volker Spengler, Alfred Edel, Udo Kier, Sophie Rois, Bernhard Schütz, Kerstin Grassmann, Helge Schneider, Dietrich Kuhlbrodt, Susanne Bredehöft, Tilda Swinton, Artur Albrecht, Achim von Paczenzky, Helga Stöwhase, Sebastian Rudolph und viele andere, Musik: Helge Schneider

Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
© Weltkino Filmverleih GmbH

Mit seinen »Heimatfilmen«, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt. Die renommierte Film-Editorin Bettina Böhler unternimmt in ihrem virtuos montierten und ungemein unterhaltsamen Regie-Debüt den Versuch, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen.

Im Fokus steht der »Familienmensch« (Schlingensief über Schlingensief), der in seinen Arbeiten gleichermaßen das Verhältnis zu den Eltern in Oberhausen und das Verhältnis zu Deutschland thematisiert. Der Film durchlebt die ganze Entwicklung Schlingensiefs: vom quasi pubertierenden Filmemacher im Kunstblutrausch, über den Bühnenrevoluzzer von Berlin und Bayreuth bis hin zum Bestsellerautor, der kurz vor seinem Tod die Einladung erhält, den Deutschen Pavillon in Venedig zu gestalten. Dabei überträgt sich die ungebändigte Energie des Proträtierten unwillkürlich auf die Zuschauer.

What a joy it is to listen to and watch Christoph Schlingensief once more! His razor-sharp mind, mischievous irony and the political clarity with which he talks about himself, his art and his films in Bettina Böhler’s documentary make us keenly feel the loss of this exceptional artist. But at the same time, here he is, brought back to life on the big screen.

Bettina Böhler’s brilliantly edited work pulls off the considerable feat of retelling his life and oeuvre exclusively from archive footage in just two hours. From Schlingensief’s first Super 8mm films to his Fluxus Oratorio “A Church of Fear vs. The Alien Within”, her film spans forty years of creativity that also reflects forty years of (German-)German history, with which Schlingensief radically engaged throughout his life.

Böhler masterfully assembles film clips and private videos, recordings of theatre performances and copious hitherto unpublished and newly digitalised material. At the end of this tour de force we are left with the question: Would Schlingensief’s art be conceivable in this form today?

(Text: © Internationale Filmfestspiele Berlin)

zur Zeit keine Vorstellungen

Christoph Schlingensief x Udo Kier Geburtstags-Special

Sonntag, 27. Oktober, ab 16:00 Uhr

mit Gästen!

Egomania – Insel ohne Hoffnung (Set-Foto)
© Filmgalerie 451
Am Set von »Egomania – Insel ohne Hoffnung«, 1986

Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren. Zu seinem 64. Geburtstag feiern wir ihn und sein künstlerisches Werk.

Mit Filmen wie »Das deutsche Kettensägenmassaker« und »Terror 2000«, Kunstinstallationen, Ausstellungen und aktionistischen Projekten, u.a. der Container-Aktion »Bitte liebt Österreich!« und der Parteigründung »Chance 2000« mischte er sich über zwei Jahrzehnte unbeirrt in den kulturellen und politischen Diskurs ein. Er realisierte vielbeachtete Theater- und Opern-Inszenierungen, z.B. an der Volksbühne, dem Wiener Burgtheater und dem Schauspielhaus Zürich.
Höhepunkte waren von 2004–2007 Wagners »Parsifal« in Bayreuth und 2007 »Der fliegende Holländer« in der legendären Oper von Manaus. Große Aufmerksamkeit erfuhr auch sein 2009 erschienenes Krebs-Tagebuch »So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein!«.
Zu seinen letzten Vorhaben gehörte die Einrichtung des Deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2011, für den er posthum mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Am 21. August 2010 ist Christoph Schlingensief viel zu früh gestorben.


Udo Kiers bemerkenswerte Karriere erstreckt sich über mehr als fünf Jahrzehnte. Bekannt für seine markanten Gesichtszüge und seine Fähigkeit, exzentrische und oft düstere Charaktere darzustellen, hat er sowohl in deutschen als auch in internationalen Filmproduktionen beeindruckt. Er arbeitete unter anderem mit renommierten Regisseuren wie Paul Morrissey, Andy Warhol und Lars von Trier zusammen.
Eine besonders enge künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft verband ihn mit Christoph Schlingensief. Ihre gemeinsame Leidenschaft für provokative und experimentelle Kunst prägte einige der markantesten Werke des deutschen Kinos.

Am 14. Oktober wird Udo Kier 80 Jahre alt, und zu diesem Anlass zeigen wir einige der Filme, die aus ihrem kreativen Zusammenspiel entstanden sind.


Wie jedes Jahr spenden wir einen Teil der Einnahmen aus dem Geburtstags-Special an Schlingensiefs Kulturprojekt Operndorf Afrika in Burkina Faso!

Mit freundlicher Unterstützung der Filmgalerie 451
 

Fr 29.11.

keine Vorstellung
Dezember