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Dokumentarfilm

Paul B. Preciado:

Orlando, meine politische Biografie

Originaltitel: Orlando, ma biographie politique, Frankreich 2023, 98 min, Regie: Paul B. Preciado

Orlando

In »Orlando« (1928) erzählt Virginia Woolf die Geschichte eines jungen Mannes, der am Ende eine Frau ist. Knapp 100 Jahre nach dem Erscheinen des Romans, der heute als queerer Schlüsseltext gilt, schreibt Philosoph und trans Aktivist Paul B. Preciado einen filmischen Brief an Woolf und ruft ihr zu: Deine Figur ist wahr geworden, die Welt ist heute voller Orlandos! In seinem Film zeichnet er seine eigene Verwandlung nach und lässt 25 andere trans und nicht-binäre Menschen im Alter zwischen 8 und 70 Jahren zu Wort kommen. Sie alle schlüpfen in die Rolle Orlandos.

»Woolfs fiktionale Figur hat es mir erlaubt, mir mein eigenes Leben vorzustellen, Veränderung zu begehren und zum Ausdruck zu bringen«, sagt Preciado. Sein Film ist deswegen auch eine politische Biografie, geschrieben entlang der eigenen und der kollektiven Geschichte aller anderen Orlandos – eine Geschichte, die noch immer eine des Kampfs für Anerkennung und Sichtbarkeit innerhalb eines heteronormativen Regimes ist. Transsein versteht Preciado dabei als eine poetische Reise, in der eine neue Sprache erfunden wird, mit der man sich selbst und die Welt bezeichnen kann. Die Vorstellung von einer Welt, die im stetigen Wandel ist, gewinnt so ihre Form.

Für seinen widerständigen, intimen, poetischen, durch und durch queeren Film wurde Preciado auf der Berlinale gefeiert und mit dem Spezialpreis der Encounters-Jury (ex aequo), dem Teddy für den Besten Dokumentarfilm und dem Preis der Tagesspiegel-Leserjury ausgezeichnet.


Der Autor, Kurator und Philosoph Paul B. Preciado (Regie & Buch) wurde 1970 in Spanien geboren und lebt heute in Paris. Er gilt als einer der führenden Denker im Bereich der Gender Studies und Body Politics. Unter anderem war er Kurator bei der documenta 14 und des taiwanesischen Pavillons bei der Biennale in Venedig 2019 und war Forschungsleiter des Museums für zeitgenössische Kunst in Barcelona. Seine Bücher – unter ihnen »Kontrasexuelles Manifest« (Orig. 2000), »Testo Junkie. Sex, Drogen und Biopolitik in der Ära der Pharmapornographie« (2008) und »Ein Apartment auf dem Uranus. Chroniken eines Übergangs« (2019) – zählen zu den zentralen zeitgenössischen Texten zu queerer Theorie und Kunst und trans-/nicht-binärem Aktivismus.

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