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Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren. Nachträglich zu seinem 62. Geburtstag feiern wir ihn und sein künstlerisches Werk am Sonntag, 30. Oktober, ab 19:00 Uhr.
Mit Filmen wie »Das deutsche Kettensägenmassaker« und »Terror 2000«, Kunstinstallationen, Ausstellungen und aktionistischen Projekten, u.a. der Container-Aktion »Bitte liebt Österreich!« und der Parteigründung »Chance 2000« mischte er sich über zwei Jahrzehnte unbeirrt in den kulturellen und politischen Diskurs ein. Er realisierte vielbeachtete Theater- und Opern-Inszenierungen, z.B. an der Volksbühne, dem Wiener Burgtheater und dem Schauspielhaus Zürich.
Höhepunkte waren von 2004–2007 Wagners »Parsifal« in Bayreuth und 2007 »Der fliegende Holländer« in der legendären Oper von Manaus. Große Aufmerksamkeit erfuhr auch sein 2009 erschienenes Krebs-Tagebuch »So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein!«.
Zu seinen letzten Vorhaben gehörte die Einrichtung des Deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2011, für den er posthum mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Am 21. August 2010 ist Christoph Schlingensief viel zu früh gestorben.
Irm Hermann wurde Mitte der 1960er Jahre durch ihre Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder bekannt. In den 1980er Jahre traf sie einen zweiten Fassbinder: in Christoph Schlingensief, dem sie sich ganz zur Verfügung stellte und den sie von ähnlichem Furor angetrieben und von ähnlicher Lebensenergie gespeist fand. In »Die 120 Tage von Bottrop« und »Das deutsche Kettensägenmassaker« durfte Irm Hermann auch einmal laut werden.
2020 starb sie, und am 4. Oktober 2022 wäre sie 80 Jahre alt geworden. Wir wollen ihre Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief würdigen und drei Filme mit ihr zeigen:
»Schafe in Wales«, der noch unveröffentlichte erste Film mit Irm Hermann unter Schlingensiefs Regie, dazu »Die 120 Tage von Bottrop«, der legendäre letzte Neue Deutsche Film, und als Bonus-Film für alle Besucher*innen der beiden Langfilme zwischen den Vorstellungen der Kurzfilm »Say Goodbye to the Story«, der erst posthum auf der Berlinale 2012 uraufgeführt wurde.
Wie jedes Jahr spenden wir einen Teil der Einnahmen aus dem Geburtstags-Special an Schlingensiefs Kulturprojekt Operndorf Afrika in Burkina Faso!