Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren. Zu seinem 65. Geburtstag feiern wir ihn, sein künstlerisches Werk sowie die enge Zusammenarbeit und besondere Verbindung zu seinen Wegbegleitern Dietrich Kuhlbrodt und Carl Hegemann.
Mit Filmen wie »Das deutsche Kettensägenmassaker« und »Terror 2000«, Kunstinstallationen, Ausstellungen und aktionistischen Projekten – darunter die Container-Aktion »Bitte liebt Österreich!« und die Parteigründung »Chance 2000« – prägte er über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs. Außerdem realisierte er vielbeachtete Theater- und Operninszenierungen, unter anderem an der Volksbühne, dem Wiener Burgtheater und dem Schauspielhaus Zürich.
Zu seinen Höhepunkten zählen Wagners »Parsifal« in Bayreuth (2004–2007) und »Der fliegende Holländer« 2007 in der legendären Oper von Manaus. Große Aufmerksamkeit erhielt auch sein 2009 erschienenes Krebs-Tagebuch »So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein!«.
Zu seinen letzten Projekten gehörte die Einrichtung des Deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2011, für den er posthum mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Am 21. August 2010 verstarb Christoph Schlingensief viel zu früh.