Die römische Prostituierte Mamma Roma will sich eine bürgerliche Existenz aufbauen und ihrem Sohn ein anständiges Leben ermöglichen. Also zieht sie in ein besseres Viertel, holt ihn zu sich und eröffnet einen Gemüsestand.
Doch im Wohnsilo der Vorstadt schließt sich der 16-jährige Ettore einer kleinkriminellen Jugendbande an und lässt sich mit einer älteren Nachbarin ein. Alle Versuche seiner Mutter, aus dem juvenilen »Juwel« einen arbeitsamen jungen Mann zu machen, schlagen fehl. Als Mamma Romas ehemaliger Zuhälter auftaucht und sie erpresst, ist sie gezwungen, ihren Körper wieder auf der Straße zu verkaufen.
Mit seinem zweiten, in seiner sozialen Analyse ganz dem Neorealismus verpflichteten Film, beschwor Pier Paolo Pasolini Elend und Eros des italienischen Subproletariats. In eine christliche Ikonografie zwischen Abendmahl und Kreuzigung eingebettet, zeichnet »Mamma Roma« den Passionsweg zweier gesellschaftlicher Außenseiter*innen, der am Ende beide in Dantes »Inferno« führt. Die Ausgestaltung der Titelrolle in einem authentisch agierenden Lai*innen-Ensemble zählt zu den großen Charakterdarstellungen von Anna Magnani, »Roms römischster Römerin«.
Der Film feierte auf der Berlinale 2022 seine Weltpremiere in einer neu restaurierten Fassung und in 4K.